Ein Blick in die Werkstatt

Entsprechend unserer Philosophie die alte Fayencetechnik aufrecht zu erhalten, werden in unserer Werkstatt Fayenceprodukte in Handarbeit hergesellt und von künstlerischer Hand bemalt. Hier geben wir Ihnen einen Einblick wie eine Fliese entsteht und Sie können uns und die Fliesenmanufaktur kennenlernen.

Entstehung einer handgefertigten Fliese

Die Tonmasse wird zu einer Fliesengrundform ausgerollt und nach 12 stündigem Vortrocknen, den Ton bezeichnet man dann als „lederhart“, mit einer Holzschablone auf das Endmaß zugeschnitten. Damit die Holzschablone beim Schneiden nicht wegrutscht, hat sie auf einer Seite zwei kleine Nägelchen in den Ecken, die sich in die noch weicheTonplatte drücken. Dabei entstehen auf der Oberfläche der Fliesen zwei kleine Löcher in den Ecken. Diese Löcher sind ein Zeichen dafür, daß die Fliesen auch von Hand geschnitten sind. Diese Löcher nennt man Gaatjes und sind ein Echheitszeichen.

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Warum Fliesen keine Kacheln sind

Die Geschichte der Kachelöfen ist mindestens genauso interessant und umfangreich, wie die der holländischen Fliesen.

Die Bezeichnung für Kachel „cacabus“ ist schon im Althochdeutschen „chachala“ nachweisbar und bedeutet Tontopf.

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Kleinserie für Künstler und Designer

Die Welle

Einmal etwas ganz anderes! Die Herstellung der handgemachten Fliesen für außergewöhnliche Projekte, die wir in Zusammenarbeit mit Künstlern und Kunstschaffenden herstellen macht uns besonderen Spaß, da dies immer eine interessante Herausforderung mit sich bringt.

Ein Hamburger Designer und Fotograf suchte Fliesen in bestimmten Farbabstufungen für eine Wand von 10 qm.

Er fotografierte eine sich überschlagende Welle, vergrößerte und rasterte dieses Bild in kleinen Quadraten auf und bestimmte die Farben die er brauchte. Wir produzierten diese in den vorgegebenen Farben.

So entstand die Idee Kleinserien für Künstler und Designer herzustellen, die diese dann vermarkten möchten.

Geschichte der Fayencetechnik

Die Dekortechnik mit der diese Fliesen mit einem Pinsel dekoriert oder bemalt wurden nennt sich Fayence. Das Wort „Fayence“ entstammt der Stadt Faenza in Italien in der man Keramiken mit dieser Dekortechnik im großen Stil herstellte und exportierte. Der Ursprung dieser Technik liegt in Ägypten und Persien und wurde mit den Mauren im 13. Jahrhundert nach Europa gebracht.

Der vorgebrannte Keramikscherben wird mit einer weißgetrübten Zinnglasur überzogen. Nachdem die Glasur getrocknet ist, wird auf die ungebrannte getrocknete Glasur ein Motiv mit Pinsel aufgetragen und durch einen 2. Brand eingebrannt.

Schon im 13. Jahrhundert führten die Mauren keramische Fayencefliesen in Spanien und Portugal ein. Durch Handelbeziehungen verbreiteten sich diese Fliesen und das Herstellungsverfahren in Europa. Im 16. Jahrhundert wurden in Holland die ersten Manufakturen gegründet. Zu dieser Zeit waren die Dekore noch überwiegend bunt.

Als im 17. Jahrhundert das erste weiß-blaue chinesische Porzellan in Europa eingeführt und große Mode wurde, erfasste diese Mode auch die Fliesenherstellung. Von da ab wurden die weiß-blauen Fliesen hergestellt und über Jahrhunderte in die ganze Welt exportiert.

Im 18. Jahrhundert kamen diese Fliesen in großen Mengen zu uns nach Deutschland, wo sie nicht nur auf den großen und wohlhabenden Höfen der Küsten in den guten Stuben ihre Heimat fanden, sondern auch in wohlhabende Bürgerhauser und sogar Schlössern Einzug hielten.

Das wohl bekannteste Ensemble der norddeutschen Wohnkultur befindet sich auf Hallig-Hooge dem Königspesel. Zu erwähnen wäre noch das Schloss Nymphenburg in München, ein sehr repräsentatives und schönes Beispiel.